Titelbild: Irgendwo in den Alpen 2002

Riva del Garda


Die Belohnung: Der Gardasee

Die Belohnung: Der Gardasee

Wir kamen ja an einem Samstag in Riva an und fuhren erst wieder an einem Samstag. Also hatten wir sieben Tage Urlaub. Am ersten Tag lagen wir faul am Strand herum und was sahen unsere müden Augen: Die "drei Spezi's" kamen gerade an, einen Tag nach uns. Mussten die alten Herren die letzte Tour tatsächlich noch mal splitten. So gammelten wir herum, bis Stefan und Simon dann irgendwann eintrafen. Prinzipiell ließen wir es uns die restliche Zeit am Strand gut gehen, besuchten regelmäßig unsere Lieblings-Gelateria und aßen abends Pizza oder Pasta. Wir machten auch ein paar Auspflüge um Riva herum. So fuhren wir auch einmal zu einem See oberhalb von Riva, der nur durch einen Tunnel zu erreichen war. Mit dem Bike war es aber verboten dort hochzufahren. Bei der ersten Tour in diese Richtung ging auch noch alles gut, beim zweiten mal fingen uns die Carabinieri mit Motorrädern knapp unterhalb vom Ende des Tunnels ab und zwangen uns zum Umkehren anstatt das kleine restliche Stück weiter hoch zu fahren. Wir wurden dann von denen runter begleitet und waren schon auf eine Strafe gefasst aber glücklicherweise beließen sie es bei einer Verwarnung. Ein andern mal fuhren wir die andere Seite vom See entlang und schauten uns die Küste an.
Da sich der nächste Bahnhof in Rovereto befindet und wir am Abreisetag nicht extrem früh aufstehen wollten, entschieden wir uns einen Tag vorher nach Rovereto zu fahren und dort eine Nacht zu bleiben. Wir fuhren also Freitag nach Rovereto. Dort trieben wir auch nur Unsinn bzw. eher der Herr Schulz. Wir saßen in einem Park mit vielen Tauben, hatten u.a. auch Kekse dabei und fütterten sie damit an und Simon bemerkte, dass man die Tauben ja fast mit dem Fuß beiseite "schieben" konnte. Also schmiss er ein paar Krumen vor seine Füße und zog voll durch, in der Hoffnung eine zu treffen. Anfangs klappte es nicht, doch dann erwischte er eine. Sie machte einen hohen Bogen und landete unsanft auf dem Rücken. Tot war sie noch nicht, aber mit dem Fliegen war es wohl vorbei. Sie zuckte nur noch. So makaber das auch klingt, aber in dieser Situation konnten wir uns nicht mehr halten vor lachen, weil die kleinen Kinder ankamen um die Tauben zu verscheuchen aber die eine auf dem Rücken liegen blieb und zuckte; mehr war ihr ja auch nicht mehr möglich. Da von den Kindern auch die Eltern anwesend waren und sie so langsam Wind davon bekamen, legten wir einen Stadtplan, den ich gerade in der Hand hielt, auf die Taube und machten uns aus dem Staub; getreu dem Motto von "Die Kassierer": "Tauben vergiften im Park". Seit dem wird er der Taubenschreck genannt!
Am nächsten Tag fuhren wir dann mit dem Zug zum Brenner und weiter gen Heimat. Da es eine so lange Strecke war und wir wieder mit dem Wochenendticket fuhren, kamen wir nur bis Halle glaube ich. Dort holte uns Stefans Dad ab. Weil es zu Hause schon spät war, ließ ich das Bike im Auto und wollte es den nächsten Tag abholen von Stefan. Nur leider waren da keine Bikes mehr als ich kam. Über Nacht scheint jemand mitbekommen zu haben, dass dort zwei Fahrräder entladen wurden und holte sie beide aus dem Keller. Ein paar Wochen später sah ich vor'm Kaufland in Wernigerode einen umgespritzten Steppenwolf Rahmen, der wie Stefan's aussah. Ich rief ihn gleich an und sein Dad und er stellten den Typ. Er erzählte, er habe den Rahmen so ganz allein und hilflos hinter seinem Haus liegen sehen; ja sicher! So bekam Stefan wenigstens seinen Rahmen wieder. Mein Rahmen tauchte auch Wochen später in einem kleinen Bach, gefunden von einem Fahrradkurier, wieder auf. Gut, dass ich dort auch arbeitete und so bekam ich meinen Rahmen ebenso wieder. Da ich sehr an diesem Fahrrad hing und noch immer hänge, entschied ich mich es wieder aufzubauen.
Und so endete der erste Alpencross von uns Vieren. Und es sollte nicht der Letzte sein!

Bis bald im Wald
und vergesst nicht die Weisheit unserer Zugbekanntschaft: "Durst ist schlimmer als Heimweh!"

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