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Titelbild: Blick aus der Freiburger Hütte

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Tag 5 (3. Etappe): Galtür - Scuol


Grenze zur Schweiz

Grenze zur Schweiz

Am Morgen fuhren wir am Fluss entlang, leicht bergab nach Ischgl, wo wir uns mit Verpflegung eindeckten. Dann kam ein knackiger Anstieg von ca. 2,5 km bei durchschnittlich 16% zu einer Seilbahnstation.
der Fimberpass
Ab dort an ging es moderat ansteigend zur Heidelberger Hütte, wo wir auch die Grenze zur Schweiz überquerten. Von der Heidelberger Hütte an ging es 2,5 km schiebend hinauf zum Fimberpass auf ca. 2600 m (ü. NN). Auf der anderen Seite erwartete uns eine lange, durch losen Schotter zum Teil halsbrecherische Abfahrt bis in ein Flusstal hinein. Auf der Rückfahrt las ich in einer Mountainbike Zeitschrift, die sich gerade mit Alpentouren befasste, dass genau diese Abfahrt vom Fimberpass zu einer der Schönsten der ganzen Alpen gehöre. Also ich stimme dem zu, eine schöne Abfahrt. Zwischendurch haben Manti und ich den einzigen Gletscherrestschnee auf unserer ganzen Tour ergriffen und Helle und Olaf damit beschmissen.
Im erwähnten Flusstal floss ein munterer Gebirgsbach, in dem Olaf, Helle und ich uns bis zu den Knien abgekühlt haben, während Manti uns alle beschämend ein Vollbad nahm. Unsere beiden Bekannten von der Freiburger Hütte (grüngelbes Radon) kamen auch vorbei, haben den Verrückten gesehen und sind kopfschüttelnd vorbei gefahren. Wir nahmen unsere Fahrt erst eine Stunde später wieder auf.
Manti beim Vollbad
In Zielrichtung waren schon bedrohliche Wolken zu sehen.
Auf einer Wiese ein paar Kilometer abwärts haben uns meine Roadbook-Lesekünste im Stich gelassen. Unser Weg endete in einer Wiesensackgasse und wir mussten Manti zu Fuß durch unwegsames Gelände in das bereits zu einer Schlucht gewordene Flusstal folgen. Für Manti war das natürlich wieder genau sein Ding; wir wollten einfach nur wieder auf den Sattel. Die Flussüberquerung war schon abenteuerlich, der kurz darauf folgende Balanceakt auf einer Hängebrücke stellte dagegen auch die Abenteuer von Indiana Jones in den Schatten.
Ab da ging es noch immer ziemlich unwegsam aber trotzdem wieder fahrbar auf Irrwegen Richtung Sent. Die letzten Kilometer bei wolkenschwerem Himmel fuhren wir sogar auf einer Straße.
Die Schweiz ist teuer und der Preis, den die Wirtin der einzigen freien Herberge, die wir fanden, für ein Bettenlager ohne Frühstück verlangte, war unverschämt (36 Euro).
Treppenbelagerer Olaf und Helle
So fuhren wir weiter nach Scuol und erreichten es zur gleichen Zeit wie ein sehr heftiges, lang anhaltendes Gewitter mit Hagelschauern. Die erste halbe Stunde haben wir unter einer Fahrradüberdachung hinter einem Neubaublock zugebracht, den Blitzen und dem Hagel zugeschaut. Aber das wurde uns dann doch zu ungemütlich und wir verzogen uns in ein Treppenhaus und belagerten die Treppe. Eine ältere Dame und ihre Tochter von der Parterrewohnung haben uns dann über Internet und Telefonie eine Bleibe für die Nacht besorgt. Super Nett! Dann ging es noch mal zehn Minuten durch den Regen zu unserer Nobelherberge "Fili", bei der wir ca. 20:00 Uhr eintrafen und in deren Kellerbunker übernachtet haben. Etwa zweieinhalb Stunden nach uns traf noch eine Gruppe holländischer Motorradfahrer ein, die es von ihrem Zeltplatz geschwemmt hatte und die stundenlang auf der Suche nach einer Bleibe bei starkem Regen durch Scuol geirrt sind.
Aber auch der Bunker schreckte uns nicht ab, unsere obligatorische Skatpartie zu zocken; auch wenn die Umstände diesmal etwas erschwerend waren und die Decke uns sehr nah auf den Leib rückte.

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