Tag 7 (5. Etappe): Prad - Tarscher Alm
abendliche Skatrunde in 'Tarscher Alm'
Am Morgen frühstückten wir in unserer Pension und dann ging es auf (so war es zumindest geplant) zur schwersten Etappe der Tour (knapp 3500 Hm auf ca. 65 km).
Vorausschauend hatten wir in unserer Rechnung einen Ruhetag eingeplant, der eigentlich für eine schöne Hütte bei schönem Wetter zum Ausspannen gedacht war.
Bis auf das Ausspannen und schöne Wetter passte ja "alles". Aber dazu mehr im weiteren Verlauf. Ach und bevor ich es vergesse zu erwähnen,
ja Manti hatte sich am Vorabend die Führung erkämpft und durfte den ganzen Tag stolz die Hexe tragen.
Von Prad aus führte uns der Weg leicht abwärts auf einem Radweg ins Tal. Die Fahrt ging quer durch Apfelplantagen, die natürlich schön bewässert wurden.
Und so bekamen wir auch eine ungewollte Dusche ab.
Am Ende der Talfahrt in Göflan ging es ca. 1100 Hm hinauf zum Gasthof "Töbrunn" zum Mittagessen;
das Wetter war noch sonnig und schön aber man erahnte, dass dort etwas aufzog.
Manti fand auch gleich einen neuen Freund, der es sichtlich genoss,
mit ihm Bekanntschaft zu machen. Ab dem Gasthof ging es weitere 250 Hm hinauf zur "Tarscher Alm". Es ist zu sagen, dass es dort zwei "Hütten" gibt.
Eine (wie mir schien) Kommerzhütte, an der direkt der Lift war und etwas weiter oben direkt am Skihang die tollste Alm der ganzen Tour.
Ab Skihang sollten dann weit mehr als sechs grauenvolle Kilometer Schieben beginnen und wir entschieden uns, da es erst 14:30 Uhr war, sie in angriff zu nehmen;
auch wenn es schon begann zu regnen und sich immer mehr bedeckte.
Nach ca. 500 m und einige Höhenmeter weiter oben suchten wir dann Schutz vor Starkregen, Hagel und Wahnsinnsgewitter in einem kleinen Wäldchen.
Wir dachten, einfach dort abzuwarten zu können bis das Gewitter vorbei wäre und dann weiter zu fahren.
Aber zwischenzeitlich gab es fast keine Verzögerung mehr zwischen Blitz mit zugehörigem Donner und ich wusste,
dass an der Lichtgeschwindigkeit sechs Nullen mehr als an der Schallgeschwindigkeit dran hängen. Da brauchte ich nicht lange weiter rechnen:
Das Gewitter war GENAU über uns. Und es blieb auch über uns. Um auch meine Oma auch mal mit ins Spiel zu bringen: "Wenn es blitzt mein Junge,
stell dich nie unter einen Baum!". Das Problem an der Sache war, wir sahen den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Manti wäre zwar noch länger dort oben geblieben und hätte abgewartet, aber Helle und ich entschieden wieder runter zur Alm zu fahren.
Und die Entscheidung war gut. Sehr gut. Wie schon oben erwähnt, es war die beste Hütte auf der ganzen Tour.
Es war urgemütlich, die Bewirtung war super freundlich und es passte einfach alles. Manti ließ sich dann noch einige Sachen zeigen, wie z.B. Milch,
Käse oder Butter hergestellt wird, denn das wurde da oben alles selbst produziert. So gab es dann auch ein deftiges Abendessen vom Wirt persönlich zubereitet.
Wie ich mich später dann noch mit Manti auf der Bank mit Blick auf das Tal unterhielt,
da äußerte er den Wunsch bzw. das Vorhaben mal ein Jahr Auszeit zu nehmen und auf eine Alm zu gehen. Manti, falls du es mal verwirklichen solltest,
so sage wo du steckst, dann wird die Route so gelegt, dass du einen Abend unser Wirt sein wirst.
Anzumerken wäre da noch, dass Manti bei der abendlichen Skatrunde mogelte (es ging diesen Abend um die Duschreihenfolge) und unerlaubt als Erster duschen ging.
Das musste natürlich bestraft werden. Und was wäre schlimmer als Punktabzug...
Mehr Bilder