Alpencross 2003

Titelbild: Blick vom Rifugio Graffer

Tag 1: Bayrischzell - Schlegeisspeicher

meine Wenigkeit

Wir frühstückten gemütlich an unserem ersten Tag in den Alpen und machten uns dann gegen 8:30 Uhr auf den Sattel. Unser Plan dieses Jahr war, dass es keinen gab. Wir hatten nur das Roadbook und wollten so weit fahren, wie wir kamen. Und dies taten wir auch. Der erste Tag war der längste und weiteste überhaupt bisher für mich (Stand 2006). 7:45 Stunden auf dem Stattel auf 118 km. Der Tag war 11:30 Stunden lang.
Der Weg begann mit Schotter, welcher aber sehr schön fahrbar war. Unsere erste kleine Bergankunft war der Elendsattel nur knapp über 1000 Hm hoch. Es ging weiter auf breiten Schotterwegen im Wald. Wir durchquerten sogar ein Gebiet, wo Schilder auf Sprengarbeiten und Durchfahrverbot hinwiesen. Mit Erreichen der Stadt Kaiserhaus wechselte der Untergrund und es ging auf Asphalt weiter. Dieser Weg zog sich dann über Zell am See bis hinauf zum Schlegeisspeicher. Und der Weg zog sich elendig lang hin. Bei einer kleinen Eispause meinerseits verlor ich kurzzeitig Jockel, der an mir vorbei fuhr. Aber wir trafen uns dann recht bald wieder. Da wir schon über 100 km in den Beinen hatten, schmerzte es immer mehr und kurz vor dem Ziel, es war wirklich das letzte Stückchen, konnten wir einfach nicht mehr und mussten Halt machen. Es gab jetzt nur noch eins zu tun: Gummibärchentüte raus und Zucker an den Mann bringen. Da wir quasi einfach auf der Straße umfielen und dort auch am Rand regelrecht lagen, hielt sogar ein runter fahrendes Auto an und fragte uns, ob es uns gut ginge. Wir lachten nur und sagten, dass alles OK sei. Nach dem Herfallen über die Tüte rafften wir uns noch einmal zum letzten Rest auf und kamen nach 11:30 Stunden gegen 20 Uhr am Speicher an. Dort gab es eine Hütte mit Zimmern, in die wir sehr gern einkehrten. Abends gab es dann einen riesigen Teller Nudeln, den wir gar nicht schafften, weil wir vorher so viel tranken, dass wir einen kugelrunden Bauch voller Flüssigkeit hatten.

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