Tag 6 (4. Etappe): Scuol - Prad
vor der alten Sesvennahütte
Nachdem wir uns mit einem Päckchen Kaffee und Pralinenkasten bei unseren Wohltäterinnen vom Vorabend bedankten und verabschiedeten,
verließen wir Scuol wieder und fuhren in Richtung Sent zurück, jedoch talabwärts nach Sur En. Von dort an begann ein recht schwerer Anstieg zur Uina-Schlucht
(Uina Dadaint). Unterwegs trafen wir einige nette (und auch verdammt hübsch anzusehende) BikerInnen, die wir bis zur eigentlichen Schlucht aber zumeist
hinter uns ließen; wir waren einfach top fit. Nur ein Biker sah sich in seinem Ego gekränkt, dass wir an ihm Sonntagsfahrer ohne Rucksack mit vollem Gepäck
vorbei sausten.
Das Bike sah teurer aus als der Zweitwagen meiner Eltern und genau so ein Typ war das auch: Hauptsache ein teures Bike.
Aber von allein fährt auch das nicht. Und so wetteiferte er mit uns bis zum Ende der Schlucht und schimpfte im Inneren auf seine Mitfahrer,
da sie die Sache eher locker angingen.
Insgesamt war auf dem Weg mehr Verkehr an Wanderern und Bikern als auf allen unseren anderen Routen. Die Schlucht war großartig und die Hochebene
danach recht unwegsam. Südtirol vom Ende der Hochebene aus gesehen, sah aus wie das Paradies.
Und schon überquerten wir schon wieder eine Staatsgrenze,
diesmal aber die nach Italien. Die einzigen, die aufpassten, dass alles glatt ging, waren zwei Kühe am Drehkreuz. Oben auf italienischer Seite steht die
Sesvennahütte, an der wir auch kurz rasteten. Irgendwo auf dem Weg dahin stürzte wohl auch Manti, aber das war nur halb so wild.
Auf dem Weg hinab (übrigens sehr schöne schnelle Abfahrt mit scharfen, schottrigen Serpentinen) wurde es immer wärmer, insbesondere für Manti wurde die
Hitze etwas zuviel und machte ihm sehr zu schaffen.
Wir sind sogar an einem Badesee vorbeigefahren, um möglichst schnell eine Unterkunft zu finden und verkürzten unsere Route mit Zielort Laas auf Prad.
Ziemlich genau 15:00 Uhr fanden wir dann eine Unterkunft. Während Manti sich erstmal zwei Stunden zur Ruhe bettete
und Olaf seine Sachen wusch, erkundeten Helle und ich den Ort auf der Suche nach einer "Gelateria". Die Eisbecher, die wir verspeisten, waren sehr lecker
und genau das, was wir brauchten. Man merkte richtig, dass man in Italien war. Die Wärme war auf einmal sehr trocken und (er)drückend.
Am Abend haben wir uns dann noch mit Pizzas (eine Pizzeria war ziemlich schwer zu finden) für den nächsten Tag fit gemacht.
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