Tag 9 (7. Etappe): Rabbijoch - Rifugio Graffer
an Haselgruber Hütte mit Wirtin
Der vorletzte Tag. Das Ende kam immer näher. Pünktlich um 9:00 Uhr starteten wir nach dem obligatorischen Gruppenfoto mit WirtIn,
wie wir es auch schon an der "Tarscher Alm" machten.
Helmut hat sich die Adresse der beiden Hütten geben lassen und diese Bilder hoch geschickt.
Sie wollten sie dann in der Hütte aufhängen; einige Biker hatten sich ebenfalls schon an der einen oder anderen Wand verewigt.
Ich glaube sogar, von der "Haselgruber Hütte" haben wir liebe Weihnachtsgrüße bekommen. Und es ist fast egal wo die nächste Alpentour lang führt,
diese beiden Hütten müssen dabei sein.
Schon allein um zu zeigen, dass man es höchst persönlich ist, der da an der Wand hängt.
Von der Hütte ging es eine sehr schöne Abfahrt mit Trails, Kühen und allem drum und dran 1000 Hm hinab nach Rabbi.
Von dort aus weiter bergab über San Bernardo, wo wir Früchte und Schokolade kauften, nach Malé. Alles in allem eine Abfahrt von 1750 Hm auf 23 km.
Ab Malé wurde der Spieß umgedreht und die Höhenmeter zählten wieder positiv. Es hieß 1550 Hm auf ca. 24 km zu überwinden.
Irgendwie kam mir die Umgebung bekannt vor und ich erinnerte mich. Dort war ich schon einmal. Wir fuhren genau dort entlang,
wo Jockel und ich 2002 auch lang fuhren und uns verloren, weil ich vor und Jockel eine Serpentine zu früh raus fuhr.
Glücklicherweise fanden wir uns eine Stunde später im Wald wieder, da die Wege dann zusammen führten.
Wenig später machten wir ein wenig Rast an einem Bach und entspannten uns vor dem letzten Anstieg, da wir auch gut in der Zeit lagen.
Am letzten Anstieg angekommen, powerte Olaf auf einmal los, als hätte ihn eine Epo-Biene gestochen.
Er war gar nicht mehr einzuholen und verschwand in einer der Serpentinen. Aber er hatte Erbarmen mit uns und wartete einige hundert Meter weiter.
Als wir ihn dann erreichten, setzte er sich entspannt und ausgeruht auf's Bike und fuhr auch die restlichen Kilometer vorne weg.
Ich hatte meine Mühen den Abstand zu halten. Am "Rifugio Graffer", einer riesigen Kommerzhütte auf 2261 m Höhe, angekommen,
schmissen wir uns erschöpft in die dort herum stehenden Liegestühle. Na gut, Olaf hätte wahrscheinlich auch noch weitere 10 km bergauf fahren können.
In der Hütte entschieden wir uns für die "Vollpension", welche 40 Euro kostet. Aber wir hatten dort oben keine andere Wahl, zu Abend gegessen hätten wir sowieso.
Als Nachtisch sozusagen gab es für Manti und Olaf ein Stückchen Kuchen mit heißer Schokolade.
Nur nehmen es die Italiener wohl etwas zu genau mit diesem Begriff: Der Löffel stand von allein in der Tasse.
Was ich noch vergaß, es gab ja noch die abendliche Skatpartie. Wie es tägliche Strafen für den Tagesverlierer gab,
so gab es auch eine Strafe für den Gesamtverlierer. Und ich manövrierte mich immer mehr dort hin.
Die Strafe war die gesamte Wäsche der Mannschaft am Gardasee zu waschen. Unser abendliches Spiel wurde zweimal unterbrochen.
Einmal, weil Nachtruhe angesagt wurde und wir auf die Zimmer mussten und dann eine halbe Stunde später, weil die doch eiskalt das Licht ausschalteten.
Das erinnerte echt an schlechte Jugendherbergszeiten.
Ich weiß nicht mehr genau, ob wir eine Zwischengesamtwertung ohne die Tage in Riva machten und ich die verlor oder ob es die Strafe für den Tagesverlierer
des Abends war, jedenfalls war ich dran, diese am nächsten Tag einzulösen. Welche das war, siehe Tag 10.
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