Titelbild: Irgendwo in den Alpen 2002

Tag 8 (6. Etappe): Tarscher Alm - Rabbijoch


höchster Punkt der Tour: 2650 m (ü. NN)

höchster Punkt der Tour: 2650 m (ü. NN)

In den achten Tag starteten wir mit leckerem Frühstück aus zum größten Teil dort hergestellten Produkten.
schieben tragen schieben tragen
Leider begann der Tag wie der andere aufhörte: Bei Regen. Kurz überlegten wir hier einen Ruhetag (der wäre dann zusätzlich gewesen, da wir am Vortag schon abbrechen mussten und an diesem Tag also den geplan- ten Ruhetag nutzten, um wieder auf Kurs zu kommen) einzulegen und verabschiedeten uns aber schnell von dieser Idee, denn wir waren ja nicht auf einer Schönwettertour. Also hieß es Regensachen an, Abschied vom Wirt und der tollen Hütte nehmen und auf zum grauenvollsten Schiebestück meiner bisherigen Alpenerfahrung
keine Angst, die beißen nicht
(750 Hm über 5 km bergauf und wieder 4,5 km bergab).
Es ging den Skihang hinauf bei durchschnittlich 20% (keiner vermochte hier den Helden zu spielen und nur ansatzweise zu probieren, dies zu fahren) bis auf ein kleines Plateau. Von dort an wurde es dann richtig ungemütlich was den Weg anging. Hier hieß es Schieben und Tragen auf kleinen Pfaden, an denen es links in den Abgrund hinab ging. So einige male, als immer wieder das Pedal gegen mein Schienbein schoss, war ich kurz davor das Fahrrad einfach den Abhang hinunter zu schmeißen und laut in die dichten Regenwolken, in denen wir uns befanden, zu schreien. Und ja, es kamen mir auch lüsterne, abartige Gedanken, was ich alles mit dem Autor dieser Route machen würde, wenn ich den in die Finger bekäme.
Den "Pass", der gar keinen Namen hatte, erreichten wir ca. drei Stunden nach Aufbruch.
Kuchen im Nobelhotel
Es war der "Höhepunkt" unserer Tour; was ich damit sagen möchte, es war der höchste Punkt. Kurz unterhalb des Passes liegen die "Kofelraster Seen", auch wenn es komischerweise nur einer ist. Wenn es nicht so verdammt bewölkt, nicht genieselt und 15°C wärmer gewesen wäre, so hätte ich echt gern dort eine Badepause eingelegt. Aber so hieß es fast die ganzen fünf Kilometer auch wieder runter zu schieben, was abermals zwei Stunden in Anspruch nahm. Am Ende des Schiebestückes angekommen, fuhren wir nach St. Moritz. Von dort aus ging es ins Tal nach St. Nikolaus und auf der Straße das Tal hoch nach St. Gertraud.
Hier wollten wir uns dann mit einem schönen Stückchen Kuchen belohnen für diesen mistigen Auf- und Abstieg (als Tipp, falls jemand auch diese Tour fahren und auf das Desaster verzichten möchte: einfach oben am Skihang zum "Tarscher Pass" abbiegen, dann spart man das ganze Stück um die "Kofelraster Seen" aus und kommt im selben Tal heraus). Aber angeblich hatten sie keinen Kuchen mehr im Angebot.
das Rabbijoch kurz vor der Haselgruber Hütte
Komisch, die Leute um uns herum hatten alle Kuchen auf dem Teller. Die hätten auch einfach sagen können, sie wollen keine dreckigen Biker! Aber wir fuhren dann weiter und genehmigten uns in einem Nobelhotel den Kuchen, und schau einer an, die sagten nichts. Auch sah die Bedienung wesentlich hübscher aus.
Frisch gestärkt ging es dann zur nächsten Unterkunft, der "Haselgruber Hütte" am Rabbijoch. Es war noch einmal ein knackiger Anstieg von 1000 Hm auf 13 km. Auch hier waren einige Schiebepassagen dabei, die das Roadbook wohl für sich behielt und es nicht für nötig erachtete, uns im Vorfeld zu informieren. Aber was soll's, wir hätten auch so hoch gemusst. Meiner Meinung nach war das die zweit schönste Unterkunft, was nicht zuletzt wieder einmal an der netten Bewirtung lag und die verdammt schöne Aussicht rundete die Sache ab.

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